Hallo zusammen,
auf meiner Einladung zur nächsten Mahnwache der Friedensinitiative Schorndorf am 23.09.2022 habe ich auf einen Diskussionsbeitrag von Oskar Lafontaine hingewiesen und zugleich nach Ihrer bzw. Eurer Meinung dazu gefragt.
Meine Frage dazu war durchaus etwas missverständlich gestellt. Es ging mir nicht darum, ob irgendjemand Lafontaine gut findet oder nicht. Mir ist durchaus klar, dass es auch innerhalb der Friedensbewegung Menschen gibt, die Lafontaine mögen oder ihn eher ablehnen, er ist durchaus eine umstrittene Persönlichkeit. Mir waren die Themen wichtig, die er dabei angeschnitten hat. Die zentrale Frage: Wie sollten sich Deutschland und Europa in einer zunehmend multipolaren Welt (also einer Welt, in der es nicht nur eine dominiere Großmacht gibt, sondern mehrere, also aktuell die USA, Russland und China – ziemlich bald wohl auch Indien) verhalten? Sollte Deutschland sich einseitig an die Seite der USA stellen, oder ein gutes Verhältnis zu all diesen Großmächten anstreben mit dem Ziel einer Weltordnung, in der Konflikte niemals mehr mit Waffen ausgetragen werden. Denn das wäre eine Politik, wie sie vor längerer Zeit Willy Brandt ins Leben gerufen hat und die damals überaus erfolgreich war.
Was ich positiv finde, ich habe mittlerweile drei Meinungen zu dem Diskussionsbeitrag von Oskar Lafontaine erhalten. Ich veröffentliche diese im Folgenden in der Reihenfolge des Eingangs dieser Meinungen. Ich möchte diese Meinungen auch gar nicht kommentieren, weil wir uns als Friedensinitiative Schorndorf wünschen, dass es zur Ukraine-Krise eine offene Diskussion zum Thema gibt, ohne jede Be- oder Verurteilungen.
Hier die erste Meinungsäußerung von ute-remshalten:
Hallo Detlef,
habe Oskars Rede in voller Länge angehört!
Früher mal hab ich ihn bewundert.
Aber wer den politischen Gegner derart beleidigend erwähnt, ist für mich nicht mehr glaubhaft!
Grüßle Ute
Und hier die zweite von Dieter Keller:
Vielen Dank für dieses Video.
Eine inhaltlich sehr gute Rede.
Oskar Lafontaine macht darin überzeugend klar: Wer Frieden will, muss sich von der Abhängigkeit der USA befreien.
Er widerlegt darin die Einseitigkeit und Kriegspropaganda der Massenmedien.
Er macht deutlich Europa braucht eine Sicherheit – und Entspannungspolitik. Mehr Waffen und damit mehr Krieg sind kontraproduktiv. Ich werde das Video weiter verbreiten.
Beste Grüße
Dieter
Hier die dritte von Mirella Wirth
Ich habe gerade die ganze Rede von Oskar Lafontaine gehört. Alles richtig, ich teile komplett seine Meinung. Ich habe auch andere Reden von ihm gehört, Hut ab, seine Reden schaffen Klarheit für die Leute (hauptsächlich Jugendliche), die die Vorgeschichte nicht kennen. Hoffentlich sehen viele Leute dieses Video an.
Viele Grüße
MIRELLA WIRTH
hoffentlich werden seine Reden von vielen Menschen gehört.
Zum Schluss: Wenn Sie oder Ihr es wollt, kann diese Diskussion selbstverständlich auch weitergehen. Da dieser Beitrag jetzt auf unserer Web-Seite steht, können dort jederzeit auch Kommentare dazu eingetragen werden. Da wir keine Zensur betreiben, werden wir diese dann auch veröffentlichen.
Alles Gute und hoffentlich bald Frieden in der Ukraine und überall auf unserem kleinen Planeten.
Detlef Beune
Ich teile Lafontaines geopolitische Ansichten. Meine aber auch: Einem überfallenden Land kann/muss man militärische und humane Hilfe zur Selbstverteidigung leisten – auch wenn die Ukraine grade aus geopolitischen Gründen dazu kommt. UkrainerInnen werden getötet, verletzt, ihr Land zerstört wie in jedem Krieg. Russlands Überfall ist politisch nachvollziehbar, aber eine willentliche, hässliche, humane Grenzüberschreitung, wie jeder Krieg. Die Reaktion des Westens (nicht die Sanktionen an sich, aber welche!), v.a. der EU, v.a. Deutschlands, ist geopolitisch bestimmt und nimmt die eigene Wirtschaft, die eigenen Bevölkerungen (v.a. Mittelstand und Unterschichten, aber auch Teile des globalen Südens/Afrika) quasi in Kriegsopferhaft. Das ist neoimperialistisch, grob inhuman. Auf den Sturz des russischen Regimes (Putin selbst scheint mir ein Verfallsdatum zu haben) zu warten, ist hochriskant und mit weiteren Menschenopfern gepflastert.Eine Verhandlungsbasis zu schaffen ist dringend.