Der Hintergrund: Am 21.11.2022 fand in der Manufaktur eine Veranstaltung mit dem Journalisten Andreas Zumach zum Ukraine-Krieg statt. Veranstalter waren das Forum Politik der Manufaktur, die Friedensinitiative Schorndorf und die Friedenswerkstatt Mutlangen. Näheres zu dieser Veranstaltung kann hier nachgelesen werden: https://friedensinitiative-schorndorf.de/abruestung/veranstaltung-mit-andreas-zumach-zum-ukraine-krieg/.
Wir von der Friedensinitiative Schorndorf fanden diese Veranstaltung sehr gut, waren allerdings auch etwas enttäuscht: Obwohl diese Veranstaltung im Programm der Manufaktur groß angekündigt wurde, obwohl das Thema doch gerade aktuell ist: Es war dort kein Journalist und auch keine Journalistin von den Schorndorfer Nachrichten gekommen, um darüber zu berichten.
Daraufhin hatte unsere Mitstreiterin, Doris Kommerell, am 24.11. folgenden Text an die Schorndorfer Nachrichten mit der Bitte um Veröffentlichung geschickt:
Veranstaltung mit Andreas Zumach zum Ukraine-Krieg
Am Montag, 21.11.22 fand im voll besetzten Saal der Manufaktur Schorndorf eine sehr gelungene und äußerst fundierte Veranstaltung mit dem Journalisten Andreas Zumach statt. Titel: „Trotz Ukrainekriegs – Für eine ökologische, militärarme(freie), sozial und global gerechte Zeitenwende“. Veranstalter waren neben dem Forum Politik in der Manufaktur auch die Friedensinitiative Schorndorf und die Friedenswerkstatt Mutlangen.
Zumach stellte gleich am Anfang seines Vortrags klar, dass der Überfall Russlands auf die Ukraine durch nichts zu rechtfertigen ist. Gleichzeitig zeigte er dezidiert auf, wie es zu diesem Krieg kommen konnte und welche Fehler auf beiden Seiten gemacht worden sind. Seine Informationen bezieht Zumach nicht von Ungefähr, sondern von vielen Gesprächen mit Politikern und der persönlichen Teilnahme an Konferenzen in seiner Tätigkeit als Journalist während der letzten Jahrzehnte. Seine Hauptaussage: Dieser Krieg kann nicht durch einen militärischen und/oder wirtschaftlichen Sieg über Russland erreicht werden, sondern nur durch einen Waffenstillstand und Verhandlungen, bei denen beide Seiten das Gesicht wahren können. Hauptsächlich die USA aber auch Deutschland haben die Möglichkeit und sind in der Verantwortung, hierauf Einfluss zu nehmen. Er plädiert für eine europäische Friedensordnung mit Rüstungskontrolle und Abrüstung, die nicht gegen Russland, sondern nur in Kooperation möglich ist. Angesichts der dringlichen Überlebensfragen wie z.B. Klimawandel und Welthungerkrise gibt es dazu keine Alternative.
Immerhin, am 26.11.2022 veröffentlichten dann die Schorndorfer Nachrichten folgenden kurzen Artikel:
Über manche Veränderungen an dem Text von Doris kann man sich schon fragen, warum? Insbesondere wurde die Aussage gestrichten, dass die Veranstaltung mit Andreas Zumach gut besucht war. Zu diesem kleinen Artikel hat anschließend noch Peter Winter einen Leserbrief an die Schorndorfer Nachrichten geschickt, der am 29.11.2022 veröffentlicht wurde:
Immerhin, auch hier ist positiv zu vermerken, dass dieser Leserbrief veröffentlicht wurde. Der Kritik von Herrn Winter an der Veröffentlichungspraxis in den Schorndorfer Nachrichten kann ich hingegen nur voll zustimmen. Der sprachliche Fehler, den der Leserbriefschreiber kritisierte, stammt jedoch aus dem ursprünglichen Text und wurde von der Zeitung versehentlich übernommen.
Aber, meine Kritik an den Schorndorfer Nachrichten geht noch weiter. Mittlerweile haben wir 32 Mahnwachen in Schorndorf seit Beginn des Ukraine-Krieges durchgeführt. Doris schickt meisten dazu eine kurze Ankündigung dieser Veranstaltungen an die Schorndorfer Nachrichten, die im Kurztext manchmal veröffentlicht werden, manchmal auch nicht. Ich meine: Wenn eine kleine Friedensinitiative in Schorndorf seit so langer Zeit regelmäßig diese Veranstaltungen durchführt, wäre das doch einmal einen großen Artikel darüber in dieser Zeitung wert.
Natürlich vertreten wir nicht die Meinungen des sogenannten Mainstreams. Wir sind der Meinung, dass der Krieg in der Ukraine schnellstmöglich aufhören muss, dass es dort einen Waffenstillstand geben muss und anschließend ernsthafte Friedensverhandlungen. Wir halten nichts davon, immer mehr Waffen an die Ukraine zu liefern und zu hoffen, mit immer mehr Sanktionen Russland in die Knie zu zwingen. Das ist eine Meinung, die die Redakteure in den Schorndorfer Nachrichten natürlich nicht teilen müssen. Aber gehört es nicht zu unserer Demokratie dazu, auch über diese abweichenden Meinungen nicht nur in Kleinsttexten zu berichten, auch wenn man diese Meinungen nicht teilt?
Detlef Beune von der Schorndorfer Friedensinitiative