Westliche Uranmunition in der Ukraine?

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Damit mir in diesem Beitrag keine Einseitigkeit vorgeworfen wird: Ich verurteile den Krieg, den Russland gegen die Ukraine Anfang 2022 gegen die Ukraine begonnen hat, als völkerrechtswidrig. Auch viele Kriegsmaßnahmen, die Russland gegen die Ukraine getroffen hat, sind zu verurteilen. So sind etwa auch die Zerstörung von Stromnetzen in der Ukraine zu verurteilen. Viele ukrainische ZivilistInnen hatten im vergangenen Winter teilweise keine Heizung wegen dieser Bombardierungen. Nein, es geht nicht darum, Russland als „gut“ zu beurteilen.

Worum es allerdings in diesem Beitrag geht, endgültig zu widerlegen, dass die USA und die NATO die Guten sind. Wer auch nur mit dem Gedanken spielt, in diesem Krieg Uranmunition einzusetzen, handelt zutiefst unmenschlich.

Was ist Uranmunition?

Im Gegensatz zu „normalen“ Bomben, enthalten diese Bomben abgereichertes Uran. Also sind diese Bomben nicht so stark mit Radioaktivität verseucht, wie „normales“ Uran. Diese Waffen haben den militärischen Vorteil, dass diese aufgrund ihres hohen Gewichtes in der Lage sind, z.B. geschützte militärische Anlagen zu durchschlagen, was normale Bomben nicht könnten. Rein militärisch betrachtet, macht der Einsatz solcher Bomben also durchaus Sinn.

Allerdings ist es auch so, dass der Einsatz solcher Bomben auch für die Zivilbevölkerung höchst gefährlich ist. Auch viele Jahre nach dem Einsatz solcher Bomben sterben viele Zivilisten an verschiedensten Krebserkrankungen.

Solche Bomben wurden von den USA und der NATO bereits eingesetzt. Etwa in der völkerrechtswidrigen Bombardierung von Serbien im Jahres 1999 oder auch von den USA im völkerrechtswidrigen Krieg gegen Irak 2003. Die Gefahr für Zivilisten durch den Einsatz solcher Bomben ist mittlerweile hinreichend bekannt. Trotzdem will Großbritannien solche Waffen an die Ukraine liefern, von Protesten irgendwelcher NATO-Staaten dagegen ist mir zumindest nichts bekannt.

Klage von Serbien gegen die NATO

Wegen der vielen Krebstoten in Serbien, dem Kosovo und Metohija aufgrund der Bombardierungen der NATO im Jahre 1999 verklagen 4000 BürgerInnen dieser Länder jetzt die NATO, nachzulesen unter den NachDenkSeiten: Verbrechen gegen die Menschlichkeit: Serbiens Klage gegen die NATO. Wie nicht anders zu erwarten: Diese Klage ist in unseren Mainstream-Medien keinen großen Bericht wert, warum eigentlich nicht? Tatsache scheint doch immerhin zu sein: Auch heute noch sterben dort Menschen an Krebserkrankungen, die es ohne diese Bombardierungen nicht gegeben hätte.

Lieferung von Uranmunition an die Ukraine

Am 19.04.2023 veröffentliche die Berliner Zeitung einen Beitrag von Harmut Sommerschuh unter dem Titel: Uranmunition in der Ukraine – trotz Gefahr für Leben und Gesundheit?. Ein kleiner Hinweis zum Lesen von Berichten der Berliner Zeitung: Das Lesen ist kostenlos, dafür gibt es zwischendurch viele Leerzeiten oder Werbung. Da ich diesen Bericht sehr gut finde, ist es also sinnvoll, immer weiter nach unten zu scrollen, auch wenn man das Gefühl hat, der Beitrag sei bereits zu Ende.

Hier zunächst ein kurzes Zitat aus diesem Artikel:

Mit der Ankündigung der britischen Regierung, Uranmunition in die Ukraine zu liefern, wurden die deutschen Medien zeitgleich mit dem Beipackzettel versorgt, internationale Gremien hätten keine „langfristigen“ gesundheitlichen Auswirkungen von abgereichertem Uran dokumentiert.

In diesem Artikel wird detailliert nachgewiesen, dass diese Aussage einfach nicht wahr ist. Hier noch ein Zitat:

Es war der in einem Bagdader Krankenhaus tätige deutsche Arzt Prof. Dr. Dr. Siegwart-Horst Günther, der früh zunehmende Missbildungen mit dem Uranoxidstaub in Verbindung brachte. Als Präsident der Hilfsorganisation Das gelbe Kreuz international betreute er nach dem Zweiten Golfkrieg zwischen 1991 und 1995 Kinder, die an einer bis dahin unbekannten Krankheit litten und häufig starben.

Er konnte früh den Nachweis erbringen, dass abgereichertes Uran Symptome einer Schwermetallvergiftung verursacht und durch akutes Versagen von Leber und Niere zum Tode führt. Oder der Betroffene an Leukämie, anderen Krebsarten oder Aids-ähnlichen Symptomen erkrankt. Durch die radioaktive Schädigung der Ei- und Samenzellen gibt es auch Missbildungen in der folgenden Generation.

Meine Meinung: Wenn die USA und die NATO immer wieder behaupten, „wir“ seien die Guten, dann zeigt alleine das Beispiel mit der Uranmunition das Gegenteil. Wenn die Deutsche Regierung (oder auch die CDU/CSU) ernsthaft für das „Gute“ stehen würden, würden sie als erstes dafür sorgen, dass von Großbritannien keine Uranmunition an die Ukraine geliefert wird. Leider ist das kaum zu erwarten.

Dies alles war wie immer nur meine persönliche Meinung, Kritik oder Kommentare gerne.

Detlef Beune

One comment

  1. Der Beitrag ist super. Der heutige Konflikt ist medienmäßig anderes formuliert: Die Guten dürfen sich gewisse Verbrechen erlauben, weil ihre Zivilsation (Demokratie, Menschenrechte usw.) gegen die autokratische Welt die bessere ist. Es ist m.E. ein Rückgriff auf die Propaganda des westlichen, weißen, kolonialen Imperialismus: Die kolonialen Eroberungen und die Vernichtung dortiger Kulturen wurde damit begründet, ihnen die „wahre“ Zivilisation beizubringen. Die Grundlage ist wie damals: Ökonomische Herrschaft und Ausbeutung für eigenen Vorteil. China, Indien, Russland sind zu erobernde Märkte. Die EU macht zunehmend den neuen Kreuzzug der USA mit. Final ist das echt gefährlich.

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