Gedenkveranstaltung
anlässlich des 75. Jahrestages des Abwurfes der US-Atomwaffen auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki am 06. August 2020 um 18:00 in der Schorndorfer Innenstadt
Hier ein deutliches Zeichen zu setzen war lange nicht mehr so wichtig wie in diesem Jahr. Die USA kündigen immer neue Abrüstungsvereinbarungen auf (zuletzt den „Open Skies“-Vertrag mit Russland zur Rüstungskontrolle). Das internationale Wettrüsten nimmt laut Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI immer mehr Fahrt auf. Die Auseinandersetzungen zwischen den USA, Großbritannien und Australien auf der einen und China auf der anderen Seite um die Sonderverwaltungszone Hongkong werden immer bedrohlicher.
Leider verhält sich auch die Deutsche Bundesregierung in diesem Zusammenhang unvernünftig und unglaubwürdig.
- Im Jahr 2010 hatte der Bundestag fraktionsübergreifend den Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland gefordert. Das ist aber nie geschehen, im Gegenteil: Im Jahr 2019 haben die USA in einer geheimen Aktion die 20 im Fliegerhorst Büchel stationierten Wasserstoffbomben modernisiert (siehe z.B. ZEIT ONLINE vom 10.04.2020).
- Deutschland hat die eigenen Rüstungsausgaben laut SIPRI im Jahre 2019 um 10 Prozent (!) erhöht.
- Die Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer plant, neue teure Kampfjets zu bestellen, die auch die Atombomben in Büchel transportieren können.
- Kramp-Karrenbauer möchte noch dazu bewaffnete Drohnen bestellen.
Wir würden uns freuen, wenn möglichst viele von Euch am 6. August um 18:00 an unserer Veranstaltung teilnehmen würden, um ein deutliches Zeichen zu setzen: Gegen Atomwaffen und für weltweite Abrüstung.
Aus Solidarität mit unseren Mitmenschen wollen wir bei dieser Veranstaltung die gängigen Corona-Schutzregeln (Abstand und Mundschutz) einhalten.
Es gibt auch Zeichen der Hoffnung
Die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) wirbt seit längerem für die weltweite Abschaffung aller Atomwaffen. Im Jahr 2017 stimmten 122 Staaten der Vereinten Nationen einem entsprechenden Antrag zu – nicht aber Deutschland, die anderen NATO-Staaten und die Atommächte. ICAN bekam für seine Arbeit den Friedensnobelpreis zugesprochen.
ICAN Deutschland kämpft weiter für diesen Vertrag. Mit dem ICAN-Städteappell fordern Städte und Gemeinden (auch einige Bundesländer) die Bundesregierung auf, diesem Vertrag beizutreten. Mittlerweile unterstützen 96 Städte und Gemeinden in Deutschland diesen Appell, darunter viele Großstädte, was Ihr hier nachlesen könnt: https://www.icanw.de/ican-staedteappell/. Wird möglicherweise auch Schorndorf bald dazu gehören? Schorndorf ist bereits Mitglied von „Mayors for Peace“, zu Deutsch „Bürgermeister für den Frieden“. Die Organisation setzt sich weltweit für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen ein.
Unsere Veranstaltung reiht sich in diesem Jahr in einen größeren Zusammenhang ein: In die Stuttgarter Aktionswochen gegen Atomwaffen vom 07. Juli bis 6. August 2020. Im Folgenden der Aufruf zu diesen Aktionswochen:
„Die Würde des Lebens beschützen. Für eine Welt ohne Atomwaffen“
Liebe Friedensfreund*innen,
dieses Jahr jährt sich zum 75. mal der Atombombenabwurf auf Hiroshima und Nagasaki. Aus diesem Grund veranstaltet die Stuttgarter Friedenskoordination die Stuttgarter Aktionswochen gegen Atomwaffen, die von weiteren Organisationen unterstützt werden. Sie beginnen am 7. Juli, dem Tag, an dem in der UN der Atomwaffenverbotsvertrag beschlossen wurde mit der Eröffnungsveranstaltung der Ausstellung „Die Würde des Menschen. Für eine Welt ohne Atomwaffen.“
Dies findet vor dem Hintergrund statt, dass atomare Rüstungskontrollverträge gekündigt bzw. wahrscheinlich nicht verlängert werden. Bereits US-Präsident Barack Obama beschloss die atomare Aufrüstung in der Höhe von 1 Billion US-$ und General Tod D. Wolters, Oberkommandierender der NATO und Kommandeur des Eucom in Stuttgart erklärte im Februar bei einer Anhörung im Verteidigungsausschuss des US-Senats: „Frau Senatorin, ich bin ein Befürworter des flexiblen Ersteinsatzes von Atomwaffen.“ https://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_19/LP02620_250320.pdf
In den nächsten Jahren werden die US-Atombomben in Büchel modernisiert, die im Kriegsfall im Rahmen der „Nuklearen Teilhabe“ von deutschen Tornado-Bomber abgeworfen werden und das deutsche Verteidigungsministerium plant die Anschaffung neuer Atombomber, um die veralteten Tornados zu ersetzen.
Ein weltweites atomares Wettrüsten ist in Gang gesetzt. In der Zeitschrift „Bulletin of the Atomic Scientists“ schätzten Wissenschaftler die Atomkriegsgefahr nur während der Kubakrise höher ein, als sie es aktuell ist. Es ist 100 Sekunden vor zwölf. (https://de.wikipedia.org/wiki/Atomkriegsuhr)
Fritz Kuhn, Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart, unterschrieb im Februar diesen Jahres in Folge einer Initiative der Stuttgarter Friedensbewegung den Städteappell, in dem die Bundesregierung aufgefordert wird, dem Atomwaffenverbotsvertrag beizutreten. Dies hat Signalwirkung und für uns als Stuttgarter*innen sollte dies Veranlassung sein, unseren Protest lauter und stärker werden zu lassen.
im Stuttgarter Gewerkschaftshaus, Willi-Bleicher-Straße 20, 70174 Stuttgart.
Ausstellungseröffnung
am 7. Juli 2020 um 19.00 Uhr (Einlass ab 18.30)
Mit Redebeiträgen von:
Leni Breymaier (SPD-MdB, ehemalige ver.di Landesvorsitzende)
Philipp Vollrath (DGB, Vorsitzender Stadtverband Stuttgart)
Leonie Wanner (ICAN Deutschland, Friedenswerkstatt Mutlangen)
Musikalische Begleitung:
Marie Louise (Sängerin und Songschreiberin), begleitet von Zura Dzagnidze (Gitarre)
Banneraktion
am weltweiten Flaggentag, in Stuttgart, den 8. Juli 2020 um 13.00 Uhr auf dem Marktplatz vor dem
Rathaus mit Bürgermeisterin Dr. Alexandra Sußmann.
Stuttgart ist Mitglied von „Mayors for Peace“, zu Deutsch „Bürgermeister für den Frieden“, die Organisation setzt sich weltweit für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen ein. Jährlich wird am Flaggentag an das Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs vom 8. Juli 1996 erinnert, wonach der Einsatz und die Androhung eines Einsatzes von Atomwaffen gegen internationales Recht verstoßen.
Ausstellungsführungen
Die aktuellen Termine werden in den nächsten Tagen veröffentlicht unter:
https://friedenstreff-nord.de/fuer-eine-welt-ohne-atomwaffen
Um Anmeldung wird gebeten unter philipp.guenthoer@googlemail.com. Dort können auch Sondertermine (z.B. für Schulklassen, Gruppen, Initiativen o.ä.) angefragt werden
Gedenkveranstaltung
anlässlich des 75. Jahrestages des Abwurfes der US-Atombombe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki am 6. August 2020 um 18.00 Uhr auf dem Stuttgarter Schlossplatz
Alle aktuellen Infos unter:
https://friedenstreff-nord.de/fuer-eine-welt-ohne-atomwaffen
Aus Solidarität mit unseren Mitmenschen wollen wir bei unseren Veranstaltungen die gängigen Corona-Schutzregeln (Abstand und Mundschutz) einhalten.
Hier noch nähere Informationen zu den Veranstaltungen in Stuttgart:
Ausstellung 08.07.-06.08.2020 in Stuttgart