Mittlerweile ist es bestätigt: Die USA wollen der Ukraine erlauben, mit NATO-Raketen auch Russland zu beschießen. Russland hat daraufhin klargemacht, dass sie dieses als Angriff der NATO-Staaten auf Russland werten würde, und auf die Angreifer auch entsprechend reagieren würde.
Die Argumente von Russland sind nicht ganz von der Hand zu weisen. Es scheint so zu sein, dass die Ukraine selbst gar nicht in der Lage wäre, die Ziele von solchen Raketen auch selbst zu steuern. Dazu bräuchte es laut russischen Angaben die Hilfe von NATO-Staaten. Wenn also NATO-Staaten die Ziele steuern, mit denen die Ukraine dann Ziele in Russland angreift, wäre es dann kein Angriff der NATO direkt auf Russland?
Letztlich kann ich das an dieser Stelle nicht beurteilen. Aber, Russland sieht das so. Wie Russland dann auf solche Angriffe regieren würde, das weiß ich auch nicht. In jedem Fall ist der Beschluss von Biden ein weiterer Schritt hin zu einer weiteren Eskalation des Ukraine Krieges, bis hin zu einem Dritten Weltkrieg?
Seit diesem Beschluss von Biden wird auch in Deutschland der Druck auf Bundeskanzler Scholz immer lauter (jedenfalls von unseren Mainstream-Medien so verbreitet): Er soll endlich auch die TAURUS-Marschlug-Körpern an die Ukraine freigeben. Dieser Druck wird auch von unseren Parteien wie der Führung der CDU/CSU, der FDP und auch großen Teilen der GRÜNEN so weiterverbreitet.
Immerhin bleibt die SPD
- selbst mit Bundeskanzler Scholz, der auf undemokratische Art mit Biden beschlossen hat, 2026 neue Ultraschall-Mittelstreckenraketen in Deutschland zu installieren
- und auch selbst mit Pistorius, der uns alle wieder kriegstüchtig machen möchte
bisher zumindest dabei, dass sie keine TAURUS-Marschlug-Körper an die Ukraine liefern will.
Das auch mit gutem Grund: Die bislang an die Ukraine gelieferten Marschflugkörper an die Ukraine haben eine Reichweite von ca. 300 km. Die TAURUS-Raketen hingegen haben eine Reichweite von 500 km. Das heißt: Von geeigneten Standpunkten in der Ukraine aus könnte auch die russische Hauptstadt Moskau getroffen werden. Dass die Ukraine so etwas dann auch machen würde, sollte spätestens mit dem Beschuss ukrainischer Drohnen auf Moskau bekannt sein.
Warum hat Biden diesen Beschluss gefasst?
Nach den Wahlen in den USA ist klar. Der neue Präsident im Januar des nächsten Jahres heißt Trump. Trump will den Krieg in der Ukraine dann möglichst schnell beenden (unter welchen Bedingungen auch immer).
Anscheinend hofft Biden mit so einem Beschluss (und den gefährlichen Folgen) dafür zu sorgen, dass Trump das dann nicht mehr wahrmachen kann. Eine wie auch immer geartete Reaktion von Russland auf diesen Beschluss könnte dafür sorgen, dass auch Trump keinen Frieden mit Russland schließen könnte. So scheint seine Kalkulation und die von seinen Beratern zu sein.
Das soll übrigens nicht heißen, dass Trump ein Friedenspräsident ist. Er möchte wohl eher den Konflikt in der Ukraine beenden, um sich dann mit voller Kraft seinen „Hauptfeinden“ zu widmen, also dem Iran und vor allem China.
Hinzu kommt ein Gedankengut, dass unter den Hardlinern in den USA weit verbreitet ist: Sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg wurden die USA selbst niemals angegriffen. Aus dem Zweiten Weltkrieg haben sie sich bezogen auf Europa ganz lange herausgehalten (das ist doch nicht unser Krieg). Erst als sich nach Stalingrad die Wende abzeichnete und die damalige Sowjetunion immer weiter Richtung Westen marschierte, haben sie selbst in den Krieg eingegriffen (zu spät könnte man sagen, als sie in Berlin waren, waren die Stalin-Truppen auch schon dort). Kurz: Die Hardliner in den USA haben wohl gar keine Angst vor einem Dritten Weltkrieg, es betrifft sie ja nicht. Umso mehr sollten wird in Deutschland davor Angst haben und alle Schritte dahin ablehnen, denn das würde eben gerade auch uns in Deutschland treffen!
Hoffen wir nicht auf ein positive Wahlergebnis, werden wir lieber selbst aktiv!
Wer hofft, dass mit den baldigen Wahlen in Deutschland eine Wende zu einer notwendigen neuen Friedenspolitik eingeleitet werden könnte, täuscht sich. Momentan scheint dort die Wahl zu sein zwischen Scholz/Pistorius oder Merz, übersetzt: Nicht ganz so schlimm auf Kriegskurs oder voll drauf. Jede Stimme für das BSW geht zumindest in dieser Frage in die richtige Richtung, wird aber kaum das Gesamtergebnis verändern. Es wird eben Zeit, dass die Menschen von unten zeigen, dass sie für den Frieden sind und eben nicht kriegstüchtig werden wollen. Also:
- Sammelt Unterschriften unter den Berliner Appell https://nie-wieder-krieg.org/berliner-appell/.
- Geht auf die Straße, zu jeder Kundgebung oder Demonstration der Friedensbewegung, da wird es in näherer Zukunft wahrscheinlich ziemlich viele geben.
- Besucht alle Infostände der Friedensbewegung vor Ort und helft dabei mit, z.B. Unterschriften unter den Berliner Appell zu sammeln.
Das alles war wie immer natürlich nur meine persönliche Meinung, Kritik und Kommentare gerne.
Kommentar zu Präsident Biden riskiert den Dritten Weltkrieg
Ich finde den Beitrag von Detlef sehr bemerkenswert.
Die Entscheidung der Biden-Administration bezüglich des Einsatzes von NATO-Raketen durch die Ukraine ist nach meiner Vermutung (auch) ein Ausdruck von Besorgnis bezüglich der militärischen Lage der Ukraine. Biden möchte sich von der Trump-Regierung keine Fahrlässigkeit in Bezug auf die Unterstützung der Ukraine vorwerfen lassen. Deshalb vielleicht die jetzt doch späte Entscheidung in Bezug der Raketen.
Ich teile die Besorgnis in das Reinschlittern in einen 3. Weltkrieg. Ich hoffe doch, dass Trump wirtschaftspolitisch genug Realist ist: Die Zerrüttung der Weltmärkte durch einen in Europa ausgelösten (atomaren?) Weltkrieg würde auch die USA existentiell treffen.
Die ukrainische Bevölkerung steht vor einem nächsten Winter. Wie kann sie ihn überhaupt noch überstehen angesichts immenser Zerstörungen der Infrastruktur, v.a. der Energieinfrastruktur? Die ukrainische Regierung, so scheint mir, wird ihre Option einer besseren politischen Verhandlungsposition auf Kosten ihrer Bürger/innen weiter verfolgen. Wie groß werden die zivilen Opfer bis zur Amtsübergabe von Biden an Trump Anfang Januar sein?
Detlefs Aufruf an die Friedensbewegten:
„Hoffen wir nicht auf ein positives Wahlergebnis, werden wir lieber selbst aktiv!“ …
könnte viele neue Kräfte freisetzen. Eine neue deutsche Regierung wird wohl frühestens ab Mitte März stehen. Dass sie friedenspolitisch „besser“ wird als die alte ist überhaupt nicht zu erwarten.
20.11.2024