Mahnwache vom 01.03.2024

Posted by

Bild von 2554813 auf Pixabay

Es folgen die Beiträge dieser Mahnwache zum Nachlesen. Aus technischen Gründen wurde der folgende Beitrag von Uwe eingescannt.

Doris:

Ich lese nun das Grußwort, das OB Hornikel zum 2. Jahrestags des russischen Einmarsch in die Ukraine am vergangenen Freitag geschickt hat:

Liebe Mitglieder der Friedensinitiative Schorndorf,
liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer der heutigen Mahnwache,

„Der Friede muss gestiftet werden, er kommt nicht von selber.“ Bereits im Jahre 1795 sprach der Philosoph Immanuel Kant diese Worte und wie Recht er damit hatte, wird uns nicht zuletzt in der aktuellen Zeit bewusst.

Seit zwei Jahren versammeln Sie sich jeden Freitag auf dem Marktplatz, um ein Zeichen für den Frieden zu setzen und Ihre Stimmen für eine bessere Welt zu erheben.

In einer Zeit, die von Unruhe und Konflikten geprägt ist, ist es wichtiger denn je, dass wir alle zusammenstehen und für unsere Überzeugungen einstehen. Durch die kontinuierliche Präsenz hier auf dem Marktplatz zeigen Sie, dass Ihnen die Herausforderungen, die unserer Welt bevorstehen, nicht egal sind. Sie versammeln sich hier, um zu zeigen, dass Frieden möglich ist, wenn wir gemeinsam daran arbeiten und uns für ihn einsetzen.

Ich bewundere Sie für Ihre Hartnäckigkeit und Ihr Durchhaltevermögen! Leider kann ich heute aus terminlichen Gründen nicht selbst vor Ort sein. Aber bald werde ich an einer Ihrer Mahnwachen teilnehmen.

Die Mahnwache mag für den ein oder anderen vielleicht wie ein kleiner Beitrag erscheinen, doch sie symbolisiert eine große Hoffnung. Sie steht für die Überzeugung, dass jede und jeder Einzelne einen Unterschied machen kann. Sie steht für die Kraft der Solidarität und des gemeinsamen Engagements.

Spätestens seit dem 24. Februar 2022, dem Tag des völkerrechtswidrigen russischen Angriffs auf die Ukraine, ist es uns wieder so präsent wie nie, dass ein friedliches Zusammenleben leider nicht als selbstverständlich angenommen werden darf. Auch der nur knapp 3.000 km von hier entfernte Krieg im Nahen Osten erschüttert mich.

Ich danke jedem von Ihnen, der in den letzten zwei Jahren an der Mahnwache teilgenommen hat. Ihre Entschlossenheit und Ihr Einsatz sind inspirierend und geben Kraft sowie Hoffnung, weiterhin für eine Welt des Friedens und der Gerechtigkeit einzutreten.

Es liegt in unserer Verantwortung, uns für eine Welt einzusetzen, in der Frieden und Menschlichkeit über allem stehen.

Ich spreche Ihnen meine Anerkennung dafür aus, dass Sie seit 2 Jahren durchhalten! Ich freue mich auf viele weitere Momente der Solidarität und des Engagements für den Frieden.

Ihr Oberbürgermeister Bernd Hornikel

Doris:

Wir werden jetzt  wieder 5 Minuten schweigen. Wir denken an die Opfer der Kriege in der Ukraine, in Israel und im Gazastreifen, und an die Opfer der Kriege in anderen Ländern, die oft vergessen werden. An die Menschen, die im Krieg  verletzt wurden an Leib und Seele. An alle, die ihr Leben verloren haben, seien es Soldaten oder Zivilisten. An alle, die ihre Heimat verlassen mussten und auf der Flucht sind. An die geschundene Natur, an die zerstörte Kultur. An alle, die sich gegen den Krieg einsetzen. Mögen die Politiker auf allen Seiten endlich zur Vernunft kommen und eine weitere Eskalation verhindern.

Doris:

Ich lese jetzt einige Sätze aus einer Rede von Michail Gorbatschow, die er am 16.Februar 1987 vor den Teilnehmenden des internationalen Friedensforums in Moskau gehalten hat.

Wir weisen das Recht der Führung jedes Landes zurück,
ganz gleich, ob das die UDSSR, die USA oder ein anderes Land ist,
das Todesurteil über die Menschheit zu fällen.
Wir sind keine Richter
und Milliarden Menschen keine Verbrecher,
die bestraft werden müssen.
Eben deshalb ist es notwendig,
die nukleare Guillotine niederzureißen.
Die kernwaffenbesitzenden Mächte müssen
Über ihren nuklearen Schatten springen,
hinein in eine kernwaffenfreie Welt.

1987, vor genau 37 Jahren, solche starken Worte aus der ehemaligen Sowjetunion! Welche Chance hätte darin gelegen, wenn der Westen auf dieses Angebot eingegangen wäre! Und heute? Die Vision einer atomwaffenfreien Welt scheint ein für allemal zerstört. Aber: wir wollen uns diese Vision nicht nehmen lassen, sondern weiter für ihre Verwirklichung eintreten. Denn: dazu gibt es keine Alternative.

Doris:

Ich möchte noch folgendes ansagen, bevor wir unsere Mahnwache beenden:

  • Heute um 19 Uhr findet im Martin-Luther-Haus ein Gottesdienst zum Weltgebetstag statt. Thema ist dieses Jahr die Situation in Palästina.
  • Am Mittwoch, den 20. März um 19.00 Uhr lädt die Stadtkirchengemeinde Schorndorf im Martin-Luther-Haus zu einem öffentlichen Friedensgespräch ein. Das Thema heißt: „Wie können Christen heute Friedensstifter sein?“ Dazu gibt es diese flyer zum Mitnehmen.
  • Der diesjährige Ostermarsch startet am Karsamstag, den 30. März um 12.00 Uhr auf dem Schlossplatz in Stuttgart. Bitte nehmen Sie diese Flyer mit.
  • Unsere nächste Mahnwache ist am kommenden Freitag, den 8. März um 18.00 Uhr wieder hier vor dem Rathaus.
  • Jetzt ist noch Zeit zum Austausch untereinander.

 

 

 

Leave a Reply

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.