Mahnwache vom 10.06.2022

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Uwe:

Guten Abend. Mein Name ist Uwe Glund, und ich begrüße Sie im Namen der Friedensinitiative Schorndorf zu unserer 15. Mahnwache gegen den Krieg. Wir freuen uns darüber, dass Sie trotz der Pfingsferien und -urlaubszeit heute hier versammelt sind. Besonders begrüßen möchte ich Silvia Bopp, die Vorsitzende des Vereins Friedenswerkstatt/Pressehütte Mutlangen ist , und die nachher zu uns sprechen wird.

Über den Krieg in der Ukraine gibt es leider nach wie vor nichts Positives zu berichten;- es wird unvermindert weiter gekämpft, getötet, verwundet, zerstört. Sehr erschreckend ist für mich, wie  Regierungsmitglieder, sowie die die Führungsleute der CDU/CSU, sich zunehmend  in  Kriegsrhetorik üben.

Obwohl es unwahrscheinlich ist, dass die Ukraine diesen Krieg mit einem Sieg über die Aggressorensoldadeska beenden kann, scheinen die führenden Politiker und Politikerinnen hierzulande noch an einen solchen Sieg zu glauben. Um diese Träumerei Realität werden zu lassen, werden nun auch von deutscher Seite schwere Waffen an die ukrainischen Militärs geliefert, welche nach meiner Ansicht diesen unseligen Krieg nur verlängen. Kaum hört man aus dem Munde deutscher Politiker den Ruf nach Verhandlungen oder die Forderung eines Waffenstillstandes.

Unser Mitglied Detlef Beune hat bei unserer Mahnwache vor einer Woche in seinem Redebeitrag die verschiedenen Initiativen zu einer Beendigung des Krieges in der Ukraine benannt. Besonders bestechend und realisierbar finde ich den  Friedensplan, den der italienische Ministerpräsident Draghi vor ca. zwei Wochen der Öffentlichkeit vorgestellt hat. Bedauerlicherweise ist dieser aber weder von führenden europäischen Politikern und Politikerinnen , noch von den Mainstream Medien aufgegriffen und diskutiert worden, und das finde ich sehr schade!

Wie Detlef vor einer Woche ausgeführt hat, findet jenseits des Atlantiks, bei dem Mainstream Medium New York Times, im Gegensatz zu Deutschland, schon ein Umdenken statt;- hier wird zumindest angedacht, dass die Waffenlieferungen aus manchen Nato-Staaten an die Ukrain ein gewaltiges Eskalationspotential darstellen und zu einem weltweiten Krieg mit Nuklearwaffen führen können. – Leider scheint diese Gefahr hierzulande weder von führenden Politikerinnen und Politikern, noch von den Mainstreammedien aber immer noch nicht gesehen zu werden.

Auch ist es den Zeitungen und Rundfunkanstalten nicht wert, darüber zu berichten, dass der von den Konfliktparteien im Jemen ausgehandelte schon 3 Monate währende Waffenstillstand im Jemen um weitere 3 Monate verlänger wurde.

Dies zum Abschluss meines Redebeitrags, so quasi, als gute hoffnungsfrohe Nachricht, inmitten eines Meeres mehr oder weniger schlechter Nachrichten.

Jetzt wird  Silvia Bopp zu uns sprechen

Den sehr interessanten Beitrag von Silvia Bopp könnt Ihr hier nachlesen:

https://friedensinitiative-schorndorf.de/wp-content/uploads/2022/06/Rede-2022-Mahnwache-Waiblingen-und-Schorndorf.pdf

Doris:

Wir werden jetzt  wieder 5 Minuten schweigen. Wir denken an die Opfer des Krieges in der Ukraine und an die Opfer der Kriege in anderen Ländern. An die Menschen, die im Krieg  verletzt wurden an Leib und Seele. An alle, die ihr Leben verloren haben, seien es Soldaten oder Zivilisten. An alle, die ihre Heimat verlassen mussten. An die geschundene Natur, an die zerstörte Kultur. An alle, die sich gegen den Krieg einsetzen. Mögen die Politiker auf beiden Seiten endlich zur politischen Vernunft zurückkehren und eine weitere Eskalation verhindern.

Doris:

Ich lese einen Text von Hermann Hesse:

Ich habe den Krieg 1914 – 1918 so intensiv und bis zur Vernichtung erlebt,
dass ich seither über eines vollkommen und unerschütterlich im Klaren bin:
dass ich, für meine Person,
jede Änderung der Welt durch Gewalt ablehne und nicht unterstütze,
auch nicht die sozialistische,
auch nicht die scheinbar erwünschte und gerechte.
Es werden immer die Falschen totgeschlagen,
und auch wenn es die Richtigen wären:
an die bessernde und entsühnende Kraft des Totschlagens glaube ich nun einmal nicht,
und ich lehne die Gewalt ab.

Doris:

Ich möchte folgendes ansagen, bevor wir unsere Mahnwache beenden:

  • Wenn Sie die Texte unserer Mahnwachen zuhause noch einmal nachlesen möchten, oder wenn Sie zu einer Mahnwache nicht kommen konnten, schauen Sie doch einmal auf unsere homepage friedensinitiative-schorndorf.de . Dort finden Sie Informationen über alle Mahnwachen und sonstigen Aktionen der Friedensinitiative.
  • In der Mitte liegen nochmals die Postkarten der Organisation „Ohne Rüstung Leben“ an Frau Baerbock zum Mitnehmen und Abschicken aus.
  • Mahnwachen gegen den Krieg gab es heute nicht nur in Schorndorf, sondern in vielen anderen Städten, z.B. in Berlin, Flensburg, München, Bonn, Kassel, Büchel, usw.
  • Morgen wird es in Stuttgart um 16.00 eine Demonstration gegen die Aufrüstung der Bundeswehr geben. Sie startet in der Lautenschlagerstraße am HBF. Veranstalter ist der „Offene Treff gegen Krieg und Militarisierung“.
  • Letzten Freitag wurde im Schorndorfer Stadtpark von OB Hornikel und der Friedensinitiative ein Ginkobaum gepflanzt. Es handelt sich um eine weltweite symbolische Aktion der Mayors-for-Peace-Städte. Wir werden jetzt im Anschluss an die Mahnwache zusammen mit Silvia Bopp den Ginko-Baum besuchen. Wenn Sie möchten, dürfen Sie gerne mitkommen.
  • Unsere nächste Mahnwache ist heute in einer Woche, am Freitag, 17.06.22.

Jetzt ist noch Zeit zum Austausch untereinander.

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