Manifest für den Frieden; die Sprengungen von Nord Stream 1 und 2

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Manifest für den Frieden

am 10.02.2023 ist in meinen Agen etwas Großartiges passiert: Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht haben gemeinsam eine Petition gestartet: Manifest für den Frieden. Diese Petition haben innerhalb kürzester Zeit über 400.000 Menschen unterzeichnet. Ganz im Ernst: Wer hätte noch vor einem Jahr gedacht, dass diese beiden auch sehr unterschiedlichen Frauen einmal gemeinsam eine Petition starten? Ich finde das einfach großartig!

Beeindruckend ist auch die Liste der ErstunterzeichnerInnen dieser Petition. Ich glaube, allen von Ihnen werden den einen oder die andere davon auch kennen. Wie das so ist bei solch einer Liste: Die einen mag man, die anderen mag frau vielleicht nicht (oder umgekehrt). Genau das ist aber m.E. das Kennzeichen für eine politische Bewegung „von unten“. Da schließen sich die verschiedensten Menschen zusammen, die auch in anderen Fragen vielleicht nicht derselben Meinung sind, aber eben in der einen Frage, die uns jetzt allen auf den Nägeln brennt.

Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht rufen ebenfalls gemeinsam zu einer großen Kundgebung in Berlin am 25.02.2023 auf zur Unterstützung dieser Petition auf, wo auch der Brigadegeneral a.D. Erich Vad dabei sein wird. Natürlich hoffe ich, dass nicht nur ein paar Hundert, sondern sehr viele Menschen an dieser Kundgebung teilnehmen werden. Ich fände es also super, wenn auch möglichst viele Menschen aus Schorndorf und Umgebung an diesem Tag nach Berlin fahren würden.

Dass die sogenannten Mainstream-Medien zu dieser Petition eine andere Meinung haben, ist nach den Erfahrungen des letzten Jahres nicht verwunderlich. In welchem Ausmaß sich die einstmals kritische taz von ihren früheren Friedensidealen entfernt hat, zeigt Jens Berger in einem Beitrag auf den NachDenkSeiten vom 14.02.2023. Hier kann man nicht nur die Meinung von Jens Berger nachlesen, sondern findet auch den Link auf einen Beitrag von Jan Feddersen in der taz, den Berger in seinem Beitrag kritisiert. So kann sich jeder seine eigene Meinung bilden. Eine kurze Schlussfolgerung von Jens Berger zu diesem Artikel: „Man will keinen Frieden und hat die Welt in „gut“ und „böse“ aufgeteilt.“

 

Nord Stream 1 und 2 gesprengt – wer war es?

Vor kurzem hat der Investigativjournalist Seymour Hersh eine Recherche veröffentlicht, nach der US-Marinetaucher zusammen mit norwegischen Seestreitkräften die Nord Stream-Pipelines zerstört hätten. Seine Recherche kann man hier auf Deutsch nachlesen.

Hersh ist nun nicht irgendjemand. Er ist seit vielen Jahren ein weltbekannter Journalist, hat u.a. die Verbrechen der US-Armee beim Massaker von My Lai während des Vietnam-Krieges aufgedeckt. 1970 wurde ihm der Pulitzer-Preis verliehen.

Das heißt auf der anderen Seite natürlich nicht, dass man seiner Recherche einfach vertrauen kann. Das Problem beim investigativen Journalismus: Die Journalisten verlassen sich hierbei in vielen Fragen auf die Aussagen von Menschen, die ihnen vertrauenswürdig erscheinen. Sie können und dürfen dann aber in vielen Fällen nicht die Namen oder die Identität dieser Zeugen veröffentlichen, weil das für diese gefährlich sein könnte.

Auch wenn sich im Nachhinein vielleicht nicht alle seiner Aussagen als korrekt erweisen sollten, in jedem Fall muss man Hersh für eines dankbar sein: Das Thema ist wieder in die öffentlichen Medien gelangt, die Frage nach den Verantwortlichen der Sprengungen lässt sich jetzt nicht mehr so leicht unter den Tisch kehren, wie es bislang versucht wurde.

Erinnern wir uns: Direkt nach diesen Anschlägen meinten sowohl Russland als auch die USA und die NATO, dass es sich tatsächlich um Anschläge handelte und nicht um ein Unglück. Zu Beginn wurde vom Westen versucht, Russland als den Attentäter darzustellen. Nachdem es aber nicht gelang, Russland ein wirklich glaubhaftes Motiv für die Zerstörung der eigenen Pipelines zuzuordnen, wurde anscheinend versucht, das Thema insgesamt unter den Teppich zu kehren. Beispiel:

Im November letzten Jahres haben sowohl die AfD als auch die LINKEN eine Anfrage an die Bundesregierung. Die Antwort an die Anfrage der AfD (die 16 Fragen umfasste) war kurz und knapp: Eine kurze Antwort und ansonsten eine Verweigerung der Antwort auf alle anderen Fragen mit dem Hinweis auf  „Geheimhaltungsinteresse“. Auch die Links-Fraktion stellte im selben Monat eine Anfrage, eine Antwort habe ich auch jetzt noch nicht im Netz recherchieren können, genaueres hier: https://www.nachdenkseiten.de/?p=91465.

Insofern bleibt zu hoffen, dass die Recherche von Hersh zumindest die Auswirkung hat, dass sich die Ampel und auch CDU/CSU nicht mehr so einfach aus der Affäre ziehen können. Auch manch andere wie etwa der ehemalige Ministerpräsident des Saarlandes, Oskar Lafontaine, vermuten schon länger, dass die USA etwas mit diesen Anschlägen zu tun haben. Betrachtet man Krimis im TV, so gilt eigentlich immer: Menschen, die ein Motiv aber kein Alibi haben, sind verdächtig. Dass die USA ein Motiv haben, kann man an Zitaten aus der Recherche von Hersh sehr gut entnehmen. Da die USA und die NATO in der Ostsee immer wieder umfangreiche Manöver durchführen, sieht es auch mit dem Alibi schlecht aus …

Zum Schluss: Wenn es bei den Journalisten in unseren Mainstream-Medien noch solche gibt, die ihren eigentlichen Beruf ernst nehmen: Dann sollten sie sich an die Spitze einer Journalistenbewegung setzen, die unüberhörbar Aufklärung fordern über diejenigen, die die Nord Stream-Pipelines zerstört haben.

Detlef Beune

One comment

  1. USA: Chinesische Spionage-Luftballons lösen sich in Luft auf. Erinnert an Tonkin Zwischenfall:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Tonkin-Zwischenfall
    Die USA stellt sich für eine ultimative Auseinandersetzung mit China auf. Die Ukraine hat sie als Hot-Spot der EU hinterlassen. Der Ukraine jede Möglichkeit entzogen, als neutraler Pufferstaat eine Koexistenz zwiscnen der EU und Russland zu ermöglichen,

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