Veranstaltung mit Andreas Zumach zum Ukraine-Krieg

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Am 21.11.2022 fand in der Manufaktur eine interessante Veranstaltung mit dem Referenten Andreas Zumach statt zum Thema

„Trotz Ukrainekriegs – Für eine ökologische, militärarme(freie), sozial und global gerechte Zeitenwende“ statt. Veranstalter waren: Forum Politik in der Manufaktur – Friedensinitiative Schorndorf – Friedenswerkstatt Mutlangen.

Erfreulich: An dieser Veranstaltung nahmen ungefähr 100 Menschen teil. Das zeigt auch: Vielen Menschen reichen die Informationen, die zu diesem Thema täglich in den öffentlich-rechtlichen Medien gezeigt werden, nicht aus. Auch ist das Interesse groß, Antworten auf die Fragen zu bekommen, wie dieser Krieg beendet werden kann.

Angekündigt wurde die Veranstaltung mit folgendem Text:

ANDREAS ZUMACH – Vortrag

Trotz Ukrainekriegs – Für eine ökologische, militärarme(freie), sozial und global gerechte Zeitenwende

„Der Ukraine-Krieg hat eine breite Mobilmachung in den Köpfen ausgerechnet von Leuten ausgelöst, die vor einem Vierteljahr noch jedem Soldaten ein Tucholsky-Zitat an die Stirn geklebt hätten.“ Hilmar Klute

Da wird der Pazifismus für gescheitert erklärt von einer erstaunlichen Einheitsfront aus Medien, Politik und Kulturbetrieb. Und während Andreas Hofreiter Panzertypen herunterbetet wie das Ave Maria, sagt Frau Baerbock, worum es jetzt geht, nämlich darum „Russland völlig zu ruinieren.“

Höchste Zeit also besonneneren Stimmen Gehör zu verschaffen, wie der von Andreas Zumach, der sagt:

„der Pazifismus kann gar nicht am Ende sein, weil er bis heute noch niemals ernsthaft versucht worden ist. Was gescheitert ist, wenn ich mich jetzt mal nur auf die Zeit seit dem Ende des Kalten Krieges beziehe, sind die militärischen Einsätze wo auch immer. Sie sind restlos gescheitert gemessen an den offiziell erklärten Zielen. Pazifistische Politik hat es noch nie gegeben.“

Zumach leuchtet auch die Hintergründe der US-Interessen an diesem Krieg aus und benennt die fatalen Fehler des Westens im Vorfeld des Krieges. Er plädiert für eine europäische Friedensordnung mit „Rüstungskontrolle und Abrüstung auf allen Ebenen: nuklear, konventionell, bei den Truppenstärken, bei den Manövern.“

Andreas Zumach ist als freier Journalist für die „tageszeitung“ und für Rundfunk- und Fernsehsender in Europa und den USA tätig. Schwerpunkte des erklärten Pazifisten sind Sicherheits- und Friedenspolitik, UNO, OSZE, Rüstungskontrolle und Menschenrechte.

Es ist mir leider nicht möglich, den gesamten Vortrag von Andreas Zumach aus dem Kopf widerzugeben. Allerdings habe ich auf YouTube einen Text von ihm gefunden, den er im September diesen Jahres für die Friedensinitiative Nottuln gehalten hat. Hierin kann man sich viele seiner Gedanken, die er auch auf der Veranstaltung in der Manufaktur geäußert hat, in Ruhe anschauen. Hier der Link zu diesem Vortrag: https://www.youtube.com/watch?v=JR6Bjbwh9uU  (Die Werbung bitte überspringen).

Nach diesem Vortrag hielten Uwe Glund für die Friedenswerkstatt Mutlangen und Detlef Beune für die Friedensinitiative Schorndorf noch folgende kurze Beiträge:

Uwe:

Mein Name ist Uwe Glund. Ich spreche für die Friedenswerkstatt /Pressehütte Mutlangen. Ich bedanke mich herzlich dafür, dass die Manufaktur die Anregung der Friedensinitiative Schorndorf, der ich auch angehöre, und zu der Detlef Beune anschließend einige Worte sprechen wird, sowie der Friedenswerkstatt /Pressehütte Mutlangen aufgegriffen und Andreas Zumach mit diesem eben gehörten Vortrag eingeladen hat.

Der Verein Friedenswerkstatt/Pressehütte Mutlangen existiert seit 1983. Er entstand aus der Bewegung, die sich aktiv für den Abzug der in Mutlangen stationierten Pershing 2 Atomraketen eingesetzt hat. Diese Mittelstreckenraketen wurden nach dem zwischen dem damaligen US-amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan und dem Vorsitzenden der KPDSU, Michael Gorbatschow abgeschlossenen INF-Vertrag aus Mutlangen und Heilbronn, wo sie ebenfalls stationiert waren, abgezogen und vernichtet.

Die Friedenswerkstatt/Pressehütte Mutlangen setzt sich seitdem für die weltweite Ächtung aller Atomwaffen ein. Der 2017 in der UN-Vollversammlung beschlossene Vertrag zum Verbot aller Atomwaffen, dem inzwischen 91 Staaten beigetreten sind, von denen 68 Staaten den Vertrag ratifiziert haben, ist ein positives Ergebnis der Arbeit der weltweit aktiven Friedensgruppen.

Augenblicklich beherbergen wir in unserem Domizil, der Pressehütte Mutlangen, eine Flüchtlingsfamilie aus Afghanistan.

Noch einmal ein herzliches Dankeschön an die Manufaktur dafür, dass sie Andreas Zumach eingeladen hat, und an Andreas, dass er zu uns gekommen ist.

Detlef:

Mein Name ist Detlef Beune. Von mir ein paar kurze Anmerkungen für die Friedensinitiative Schorndorf.

Seit Beginn des Ukraine-Krieges führen wir wöchentlich (bis auf die Sommerferien) Mahnwachen für den Frieden durch, mittlerweile sind es bereits 30 Mahnwachen. Damit wollen wir auch weitermachen. Allerdings finden die kommenden Mahnwachen weiterhin freitags um 18:00 Uhr, wegen des Weihnachtsmarktes allerdings ab dem 25.11.2022 am Mondscheinbrunnen neben der Stadtkirche statt.

Den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg von Russland gegen die Ukraine haben wir von Beginn an verurteilt. Gleichzeitig vertreten wir auch jetzt noch die Position, dass die Lieferung von immer mehr Waffen und immer mehr Sanktionen nicht geeignet sind, Frieden in der Ukraine zu schaffen. Stattdessen muss es dort möglichst schnell einen Waffenstillstand geben und ernsthafte Verhandlungen über einen dauerhaften Frieden müssen geführt werden.

Diese Meinung entspricht allerdings nicht dem Narrativ der Mainstream-Medien in unserem Lande, andere Meinungen finden z.B. in ARD und ZDF kaum einen Platz. Umso mehr waren wir erfreut darüber, als wir erfahren haben, dass Andreas Zumach gegenwärtig durch Baden-Württemberg reist, um Veranstaltungen durchzuführen. Deshalb haben wir uns auch direkt an die Manufaktur gewandt mit der Frage, ob auch hier so eine Veranstaltung stattfinden könnte. Vielen Dank noch einmal an die Manufaktur, dass das so schnell und reibungslos geklappt hat und auch an Andreas Zumach, dass er heute hierhin gekommen ist.

 

Zum Schluss gab es noch viele Fragen und Diskussionsbeiträge aus dem Publikum, auf die Andreas Zumach in seiner bekannt ruhigen Art Stellung bezog. Insgesamt war dies in meinen Augen eine sehr gelungene Veranstaltung, allerdings mit einem Wermutstropfen: Es kam leider kein Redakteur von den Schorndorfer Nachrichten vorbei, um von dieser Veranstaltung zu berichten.

Detlef Beune

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