Bild von Günther Simmermacher auf Pixabay
Die Hamas hat einen militärischen Großangriff auf Israel gestartet. Viele Menschen in Israel starben, Zivilisten wurden entführt. Das Entsetzen weltweit darüber ist groß.
Russland und China sind dafür bekannt, dass sie in vielen Fragen die Palästinenser in ihrem Kampf gegen die Politik der israelischen Regierung unterstützen. Aber: Auch diese Staaten verurteilen diesen Angriff.
Ich denke, für uns als Friedensinitiative Schorndorf ist wohl klar: Auch wir verurteilen diesen Angriff auf das Schärfste. Zivilisten mit Bomben zu töten und sogar Menschen mit Gewalt zu entführen, nein: Das können wir in keinem Fall Gut heißen.
Die Reaktion Israels darauf ist ebenfalls zu verurteilen
Es war zu erwarten und geschah dann auch. Israel bombardierte die Hamas. Bei diesen Bombardierungen starben ebenfalls viele Menschen, natürlich auch viele Zivilisten. Diese Reaktionen Israels werden natürlich nicht dazu führen, dass der seit Jahrzehnten andauernde Konflikt zwischen Palästinensern, der Hamas und Israel gelöst werden kann. Nein, hier droht mittlerweile eine weitere Eskalation, die USA schicken den größten Flugzeugträger der Welt nun laut Informationen der Welt ins Mittelmeer. Das heißt: Dieser Krieg droht – analog zum Krieg in der Ukraine – weiter zu eskalieren. Jeder Versuch, diesen Konflikt beizulegen oder zu deeskalieren, scheint sowohl von den USA als auch von Äußerungen unserer Bundesregierung, ausgeschlossen. Kriegseskalation schient im Moment die einzige Antwort auf Konflikte zu sein. Das kann nicht funktionieren, wenn man für eine friedliche Welt eintrifft.
Israel bleibt mit seiner Antwort nicht nur bei Bombardierungen, nein: Sie fahren eine Strategie direkt gegen die Zivilbevölkerung im Gasa-Streifen, wie etwa in einem Bericht vom Deutschlandfunk vom 09.10.2023 nachzulesen ist:
+++ Israel hat eine „vollständige Belagerung“ des Gazastreifens angeordnet.
Der israelische Verteidigungsminister Gallant sagte, es werde keinen Strom, keine Lebensmittel und keinen Treibstoff geben. Im Gazastreifen leben etwa zwei Millionen Menschen. „Wir kämpfen gegen menschliche Tiere, und wir handeln entsprechend“, sagte Gallant nach einer Lagebeurteilung mit der Armee.
Wenn man solche Sätze vom Verteidigungsminister Israels liest: Dann kann man doch nicht ohne Wenn und Aber als Deutsche Bundesregierung sagen: Wir stehen fest an der Seite Israels in diesem Konflikt. Und genau das tut unsere Bundesregierung einmal wieder, wie schon im Krieg in der Ukraine.
In gewisser Hinsicht haben wir es als Friedensinitiative Schorndorf schwer. Wir verurteilen den Angriff der Hamas gegen Israel. Und wir verurteilen die Reaktion von Israel und der USA und auch unserer Bundesregierung auf diesen Konflikt. Aber, wir haben immer mehr Hoffnung: Die übergroße Mehrheit der Menschen sowohl in Israel als auch im eingekesselten Gazastreifen, eigentlich auch die übergroße Mehrheit der Menschen weltweit. Alle wollen nur noch eines: Diese schwachsinnigen Kriege in dieser Welt müssen endlich aufhören. Von unserer Bundesregierung verlangen wir: Sie sollte genau in diesem Sinne handeln, anstatt sich in kriegerischen Konflikten auf eine Seite zu stellen und immer wieder klarzumachen. Kriege sind gut, wenn sie nur auf der „richtigen“ Seite stattfinden. Das sind nur Ideologien aus dem vorigen Jahrhundert. Kriege sind nie gut!
Das ist natürlich wie immer nur meine persönliche Meinung, Kritik und Kommentare dazu sehr gerne!
Lieber Detlef,
Du hast ja so recht, wenn man außen vor lässt, was die historischen und auch aktuellen Hintergründe für eine Rolle spielen.
Wenn Du aber selbst dort wirklichen Frieden stiften wolltest, dann würdest Du Dich zwangsläufig nicht nur mit nur einem Dilemma konfrontiert sehen. Und das tragische am Dilemma ist, dass es nur dann bewältigbar ist, wenn wundersame Tugenden, wie Toleranz, Verzeihenkönnen, Barmherzigkeit und Nächstenliebe auf beiden Seiten einsichtig gelebt werden.
Das hat auch HÖLDERLIN seinen HYPERION-Roman-Helden erst einsehen lassen, nachdem (!) er das Morden auf allen Seiten als inakzeptable Folgen eines sogenannten „gerechten Krieges“ erkannt hat.
Aber selbst „das Beten zu Gott“ um Frieden hat historisch noch nie geholfen, wenn religiöse Fundamentalismen im Spiel sind.