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In der Tageszeitung „Schorndorfer Nachrichten“ war am 15.11.d.J. folgendes zu lesen:
Bundeswehr steht gut da im Vergleich
Konfliktforscher sehen die Bundeswehr bei Ausrüstung und Einsatzbereitschaft etwa gleichauf mit den Streitkräften der zwei wichtigsten Nato-Verbündeten in Europa. „Die Bundesrepublik ist entgegen allen Behauptungen nicht verteidigungsunfähig und unterhält in Vergleich zu den gemeinhin einsatzbereiter und kampfkräftiger eingeschätzten Streitkräften Frankreichs und Großbritanniens hinsichtlich Bewaffnung, Personalstärke (…), und Einsatzbereitschaft vergleichbare Streitkräfte“, heißt es in einer Studie des Bonn International Centre for for Conflict Studies (BICCS). Die Wissenschaftler haben im Auftrag von Greenpeace öffentlich zugängliche Daten aus den vergangenen Jahrzehnten ausgewertet: „Die Hauptwaffensysteme der Bundeswehr sind insgesamt sogar deutlich moderner, als die der beiden Nato-Partner.“ Fazit der Experten:“Die Bundeswehr wurde weder kaputtgespart, noch ist Deutschland nicht in der Lage, einen vergleichbaren Beitrag zur Bündnisverteidigung zu leisten, wie die beiden ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates“.
Dazu hat Uwe Glund, Mitglied der Friedensinitiative Schorndorf, folgenden Leserbrief an die Redaktion der Schorndorfer Nachrichten geschrieben.
Den Schorndorfer Nachrichten war es nur ein 26-zeiliger Artikel auf der 4.Seite der Ausgabe vom 15.November wert. – Aber wenn es wahr ist, was die Forscher des „Bonn International Centre for Conflict Studies (BICC)“ herausgefunden haben, ist dies nach meiner Ansicht ein Skandal ungeheuren Ausmaßes, welcher eigentlich auf der Frontseide der Zeitung platziert sein müsste. Erstaunt bin ich auch darüber, dass in keinen Nachrichten, weder im Radio noch im Fernsehen die Untersuchung Erwähnung fand. Wenn es wirklich zutrifft, was die BICC- Leute eruiert haben, dass nämlich zu keiner Zeit unsere Bundeswehr „verteidigungsunfähig“ war und „kaputtgespart“ wurde und im Vergleich mit den Armeen der Nato-Partner Frankreich und Großbritannien gut dasteht, habe ich das Gefühl, dass die Diskussionen der letzten Jahre über den „miesen und bedauernswerten Zustand“ unserer Armee, nichts anderes war als eine gewaltige Inszenierung. Eine Inszenierung, die die Öffentlichkeit darauf einstimmen sollte, dass die immensen Ausgaben für Aufrüstung, als unbedingt erforderlich erkannt werden sollen. Wenn die o.a. Forscher Recht haben, dann ist doch das von Bundeskanzler Scholz im vergangenen Jahr geforderte „Sondervermögen“ (sprich Staatsverschuldung“) über 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr eine einzige Farce! – Und die Kriegsertüchtigungsrhetorik von Verteidigungsminister Pistorius ist vor diesem Hintergrund nichts anderes als Demagogie.
Wenn diese Hundertmilliarden demnach nicht für die Verteidigung unseres Landes benötigt werden, könnten die Ampelkoalitionäre diese doch guten Gewissens umwidmen für Klimaschutzmaßnahmen; denn dieses „Sondervermögen“ wurde ja vom Bundesverfassungsgericht nicht für verfassungswidrig erklärt.